
Am Fusse des Vulkans erlebten wir wieder mal, was es hiess wenn der Himmel wolkenverhangen war. Das hatten wir eine ganze Weile nicht mehr. Die Sicht auf den Vulkan liess mit Ausnahme des Ankunftabends etwas zu wünschen übrig. Aber wir konnten die Umgebung trotzdem geniessen.
Am ersten Tag entschlossen wir uns zu einer Bootsfahrt auf dem Rio Penas Blancas. Gemeinsam mit Guide Esteban fuhren wir entlang eines gemütlichen Flusses wo der Wasserpegel nur 3 Wochen vorher noch einige Meter (!!) höher war. Die Zeichen des Hochwassers waren denn auch noch gut ersichtlich. Treibgut und Hangabbrüche prägten das Bild bei der Fahrt durch den tropischen Wald. Unterwegs wäre noch ein Badestopp geplant gewesen, doch nachdem nur wenige Meter nebenan ein mittelgrosses Krokodil ins Wasser tauchte hatte irgendwie niemand mehr Lust darauf.
Die Fahrt war auch ohne Badehalt sehr unterhaltsam. Wir sahen allerhand Tiere, darunter auch solche die wir bisher nicht gesehen hatten wie Schildkröten und ein Prachtsexemplar einer grossen, grünen Jesus Christ Echse. Bisher hatten wir nur kleine solche Echsen gesehen. Diese aber stand richtig Modell für uns. Einen halt machten wir aber trotzdem, bei einer Farm inmitten des Dschungelgebietes. Wir waren die einzigen dort und unterhielten uns auch mit den Bewohnern. Die hatten durchaus auch Freude an den «braven» Kindern und boten ihnen an, eine Weile dort zu bleiben. Allerdings wollte das dann doch keines tun!
Am Folgetag war der Vulkan erneut wolkenverhangen. Trotzdem entschieden wir uns für einen Besuch und eine Wanderung im Nationalpark. Einen Ausbruch sahen wir dabei (leider) nicht, es war aber trotzdem sehr interessant den Spuren der letzten Ausbrüche zu folgen und zu erkunden, wie sich sich die Natur auf den erstarrten Lavamassen wieder erholt hatte. Und das alles immer mit dem hohen, jährlich um einen Meter wachsenden, regelmässig rauchenden Vulkankegel vor sich. Und irgendwann glaubten auch die Kinder nicht mehr, dass der Vulkan jetzt urplötzlich ausbrechen würde…