
Für den Rückweg von Tulum hatten wir uns einige in Google Maps attraktiven Strände herausgesucht, die wir besuchen wollten. In Realität führte der angezeigte Weg zwar nicht immer zum Strand, aber unser erster Stopp war in einem kleinen Reservat mit Strand und Cenote (Xcacel). Cenoten sind Kalksteinlöcher, die durch den Einbruch einer Höhlendecke entstanden und mit Süsswasser gefüllt sind. Die ganze Halbinsel Yucatan besteht aus porösem Kalkstein, welcher keine Flüsse oder Seen an der Oberfläche zulässt. Daher wird die Region von Yucatán von einem weitläufigen, unterirdischen Wassersystem durchzogen und es formen sich die in Mexiko als Cenote bezeichneten Wasserlöcher und unterirdische Kalksteinhöhlen. Das Wort „Cenote“ ist vom Mayawort „D’zonot“ abgeleitet und bedeutet „heilige Quelle“. In Yucatan findet man über 3000 Cenoten.
Nach einigem Anstehen mit zahlreichen Einheimischen durften wir in die oberirdische Cenote rein und für ca 30 Minuten ein erfrischendes Bad nehmen. Die Cenote war nicht gross aber sehr schön inmitten von Mangroven gelegen und von zahlreichen Fischen bevölkert. Darunter waren auch kleine Putzerfische, welche sich sogleich auf die Füsse der Badenden stürzten und Hautresten abknabberten. Diese kitzlige Gefühl fand nicht bei allen von uns denselben Anklang.. aber insgesamt genossen wir den Aufenthalt sehr und die 30 Minuten waren im Nu herum.
Nach etwas Herumfahren besuchten wir danach den kleinen Strand/Resort-Ort Akumal. Der Strand von Akumal ist wie eine Badewanne, da ein weniger als 100m vorgelagertes Riff die Wellen bricht und dahinter sehr ruhiges Wasser ist. Insofern perfekt vor allem für Lena, die unterdessen auch das Tauchen mit Brille im Meer für sich entdeckt hat. Und sie war nie alleine… der Strand aber auch das Meer waren an diesem schönen Wochenendtag ganz in der Hand von einheimischen Familien. Wie wir später gehört haben, soll es ein Feiertags-Wochenende gewesen sein, wo Tradition ist, nass zu werden. Das machten wir auch.. stundenlang.
Marco schnappte sich dann noch Taucherbrille, Schnorchel und Anouk und wollte zum Korallenriff hinaus.. beim Auftauchen eines grossen Pufferfisches verliess sie den Mut und wir kehrten um. Ein zweiter Versuch alleine führte Marco dann ganz hinaus. Und der Aufwand wurde mehr als belohnt! Überraschend schöne Korallen in recht gutem Zustand obwohl nicht weit unter Wasser und eine sehr grosse Anzahl Fische bevölkerten das Riff. Eine spezielle Überraschung war jedoch auf dem Rückweg zuerst die Entdeckung eines Seepferdchens, danach schwamm ein Stachelrochen vorbei und schliesslich gabs einen Beinahezusammenstoss mit 2 grossen Meeresschildkröten. Wow! Aber leider war Anouks Unterwasserkamera nicht dabei!
Der Enthusiasmus steckte an und Anouk wagte es nochmals. Timo musste aufgrund von Schnorchelproblemen leider zurückbleiben. Aber dafür diesmal mit Kamera, obwohl die Sonneneinstrahlung nach 17h bereits nicht mehr optimal war. Und schon wenig vor der Küste trafen wir dann erneut auf 2 grosse Meeresschildkröten, die 1m von uns weg friedlich «grasten» und überhaupt keine Scheu zeigten. Und bald kamen nochmals zwei hinzu. Und als dann nur wenige Meter von uns weg ein Mantarochen mit knapp 2m Spannweite vorbeisegelte, traute Marco seinen Augen kaum mehr. Und im gleichen Stil ging es weiter.. was dazu führte, dass wir dem Riff selbst nur noch einen kurzen Besuch abstatteten. Zu spannend war es die immer wieder vor uns auf- und abtauchenden Schildkröten und Rochen zu beobachten. Und vor allen Schildkröten sahen wir im 2 Minuten Rhythmus.. und mussten effektiv aufpassen, dass wir keine Zusammenstösse machten. Denn Schildkröten haben natürlich Vorfahrt. Doppel Wow!!
Eine Google Recherche später zeigte, dass die Bucht tatsächlich bekannt vor allem für die Meeresschildkröten war. Aber dass diese trotz der Vielzahl an Leuten, die an diesem Wochenende am Riff schnorchelten immer noch da sind war schon speziell. Aber positiv für uns.. bescherte es uns doch ein absolut phantastisches Schnorchel-Abenteur, das sich nicht so leicht wiederholen lässt!
