Als einzig Fremder unter Italienern in Kalabrien

Bisher hatte ich mich bei Reisen recht gut auf Google Maps verlassen können, doch für die Anreise zum kleinen Hotel in Cafarone von Lamezia Terme aus, wo ich mit dem Zug ankam, verwies mich Google auf 10 Minuten mit dem Auto. Nix Öv. Etwas online Suche zeigte aber rasch, dass dies nicht stimmte. Es gab ein Busnetz, wo alles über ein zentrales Terminal lief. Also zuerst mit Bus zum Terminal, dann fand ich eine Linie wo Cafarone offenbar auf der Route lag. Aber die beiden waren in keinerlei Art und Weise aufeinander abgestimmt, was die 10 Minuten Auto zu weit über 1h ÖV würden werden lassen. Hmm. Parallel hatte ich im Hotel angefragt, ähnliche Hinweise erhalten und das Angebot mich für einen kleinen Obulus abholen zu lassen. Danke, Deal.

Der Ort lag direkt an Meer und entbehrte weitgehend touristischer Infrastruktur. Ein kleines Bagni gab es allerdings und nebenan im etwas grösseren  Gizzeria noch etwas mehr Infrastruktur. Dafür bot mir Daniel an, ein Fahrrad zu benutzen und so machte ich mich bald auf, die Küste etwas entlang zu fahren. Es gab in Gizzeria ein Kitesurfing Center, aber bei näherer Betrachtung machte das wenig Sinn, denn ein Basiskurs dauerte 2-3 Tage. Ich wollte nur 2 Nächte bleiben, hatte also nur einen Tag. Daniel war übrigens ein Südtiroler, der vor Covid eine Hütte in den Südtiroler Alpen pachtete, eine grössere übernehmen wollte aber durch Covid ausgebremst wurde. Und nun seinem Vater mit dem kleinen Hotel, Wein- und Olivenanbau hilft. Und sich freute ab und zu Deutsch sprechen zu können.

Also genoss ich den abendlichen Strand und hatte locker meine 20m für mich. In direkter Linie vom Hotel zum Strand. Strand Überbevölkerung war hier definitiv kein Thema.

Fürs Abendessen fuhr ich nochmals nach Gizzeria und wurde überrascht: Full House. Es gab 3 Restaurants in Strand Nähe, 2 verwiesen mich auf nach 22h, weil alles reserviert sei, das dritte zauberte noch einen Tisch herbei und ich fand eingeklemmt ein wenig Platz. Eine Karte gab es nicht, an der Wand hing ein Plakat mit einigen Pasta drauf und vor allem machten sie Barbecue. Es gab eine grosse Fleisch und etwas Fisch Auslage und man konnte aussuchen was man wollte und es wurde dann auf den Grill geschmissen. Street Food. Klang gut. Und war dann auch recht gut. Ein Eis zu essen danach gab ich allerdings auf weil die Gelateria um 23h derart überfüllt war, dass ich den Abend auf meiner grossen Terrasse ausklingen liess.

Den nächsten Tag begann ich mit einem ausgiebigen Frühstück inklusive Fleisch und Käse. Ist nicht immer so. Und genoss dann bis kurz nach Mittag den Strand. Dann gings an die Sizilienplanung. Ich warf frühere Buchungen, Pläne über Bord und hatte nach gut 2h eine grobe Reiseroute zusammen und Hotels resp Hostels gebucht. Und konnte so am Strand ein Panino essen gehen und dann den Abend und Sonnenuntergang geniessen.

Das Abendessen gestaltete sich dann noch schwieriger als an Vorabend. Alle Restaurants waren an diesem Freitag Abend ausgebucht, also genoss ich ein grosses Glace und machte mich dann bald wieder auf den Weg zurück. Zum Glück hatte ich früher das grosse Panino gegessen und nicht so Hunger.

Am nächsten Morgen würde es dann weiter gehen nach Messina Sizilien. Yeah. Distanz noch etwa 226 km.

One Comment:

  1. Unterwegs im schwankenden Zug nach Aarau lese ich deinen Bericht nach. Sehr unterhaltsam und informativ. Weiterhin gute Reise zum Ätna

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