
Anouk hatte am Morgen noch immer leicht Fieber, so dass wir nach langem hin- und her diskutieren entschieden, es brauche einen Doktor. Wir haben der lokalen «Klinik» einige Dörfer weiter eine Chance geben und sollten wir nicht zufrieden sein, würden wir zurück nach Surabaya fahren, die nächste Grossstadt. Das hiess allerdings auch, dass wir uns schwermütig vom Meru Betiri Nationalpark in der Kalibaru Reion «verabschieden» mussten. Wir hatten uns gesagt, dass Anouks Zustand deutlich besser sein müsste, um den Weg dahin auf uns zu nehmen. Denn der Ausflug wäre ein 30h Ausflug in den für seine Schilldkötenstation bekannten Park gewesen. Mit Übernachtung und langer Fahrt durch den Dschungel. Das wiederum hatte Konsequenzen auch für die nächsten Tage. Wir skippten nicht nur 1 Nacht, sondern sogar 2 und mussten ,, erneut eine bereits gebuchte und bezahlte Hotelübernachtungen ausfallen lassen. Der neue Plan sah vor, eine möglihchst direkte Route in Richtung Bali zu nehmen, wo wir einen Tag früher als geplant ankommen würden. Die Fahrt wiederum sollte sich möglichst gleichmässig verteilen, so dass Anouk Zeit kriegen würde, sich zu erholen. Aber zuerst der Arzt. Das Provinzspital sah ungefährt so aus, wie man es erwarten würde. An der Rezeption schauten sie uns mit grossen Augen an und glücklicherweise hatten wir Rudi, der alles übersetzte. Ohne wäre ein Besuch schwer möglich gewesen. Wir mussten sogar Anouks Pass vorweisen, dass man sie registrieren konnte. Dann ging es aber eher rasch, bis ein Arzt auftauchte und sie untersuchte. Und meinte, das werde schon wieder. Er verschrieb einige Medikamten gegen Durchfall, Fieber und zur Beruhigung des Magens (Anmerkung: Sie hatte auch kaum Flüssigkeit zu sich nehmen können, ohne diese wieder zu erbrachen, was uns zunehmend Sorge gemacht hatte) und verabschiedete sich dann wieder. Wir hatten den Eindruck, dass Anouk an dem Morgen etwas fitter schien als am Vortag (und auch nicht mehr so krank roch), also passte das für uns. Die Rechnung musste gleich vor Ort in Bar bezahlt werden, aber die 80’000 Rupien (ca. 5 CFH) für alle Medikamente und die Konsulatation konnten wir uns gerade noch leisten.

Eine Stunde später und bereits unterwegs in Richtung des neuen Tageszieles konnte sie dann tatächlich zum erstsne Mal seit Tage mehr als nur ein, zwei Schluck trinken, nachdem sie die neue Tablette vorher eingnommen hatte. Es bestand Hoffnung. Das Tagesziel war an der Nordküste von Ost-Jave in der Region von Mandingan. Wohl erneut touristisches Neuland, aber Tanja hatte das Hotel direkt am Meer entdeckt. Auf der Fahrt schaffte es Marco dann dieses auch zu buchen – über westliche Plattformen wie booking.com oder hotel.com war das nicht möglich gewesen. Und so erreichten wir am frühen Nachmittag unser Ziel, das Labuan Resort. Wir hatten wohl tatsächlich die letzten Zimmer erhalten, denn im Hotel fand gerade eine lokale Moslem-Anlass statt. Wir wurden sehr rasch von allen Seiten bewundert und vor allem der Hotelchef, der offenbar auch selber am Anlass teilnahm, hatte rieisige Freude an uns. Zuerst mussten Tanja und die Kinder für Fotos hinhalten, etwas später durfte Marco noch ein «Werbevideo» für das Resort drehen. Und alle standen wir erneut für zahlreiche Fotos Modell.
Nachdem wir ausgepackt hatten, packten wir unsere Badesachen und machten uns mit Rudi im Auto zu einem Nachbarstrand. Der Strand vor dem Hotel war eher steinig und vor allem herraschte Ebbe, so dass an eine Schwimmern nicht zu denken war. Am neuen Strand angekommen wurden wir erneut von zahlreichen Augen beobachtet und vor allem als Marco mit den Mädels ins Wasser ging «heimlich» gefillmt. Aber das waren wri uns ja schon gewohnt.. keine Ahnung auf wievielen Fotos und Videos wir schon draufwaren!Tanja hatte underssen einen zahnlosen alten Mann kennengelernt und war mit Händen und Füssen in der Vehandlung für eine Bootsfahrt in seinem Boot mit Glasbottom. Das schien ein interesaante Option zu sein und sie einige sich mit ihm. Und nachdem wir Rudi Bescheid gegeben hatten gingen wir auf sein Schiff und er ruderte uns hinaus. Über dem Riff angekommen konnten Tanja und die Kinder dann anhand von Kisten mit Glasboden («Glasbodenboot») die Fische und Korallen beobachten. Marco bevorzugte den direkten Bezug zum Wasser und schnorchelte selber im schönen Riff herum. Und sah sogar einen hoch-giftigen Steinfisch wobei er später erfuhr, dass die recht verbreiten seien.
Die stündige Tour war rasch zu Ende, auch weil sich Anouks Bauch wieder bemerkbar machte. Im Licht der langsam untergehenden Sonne kamen wir zurück an den Strand. Rudi zeigte uns dann noch ein paar Affen auf der anderen Strassenseite dann ging es zurück ins Hotel.
Fürs Abendprogramm trennten wir uns: Marco ging mit Rudi inS Warung eines Freundes aus Jogja und Tanja und Lena assen im Hotel. Anouk mochte weiterhin nichts essen. Im Warung genoss Marco sehr leckere Tiger Prawns und lud Rudi zum Essen ein. Später traffen sich dann alle wieder im Hotel. Ein Höhepuntk des Tages war das Bild, das sich uns etwas früher gezeigt hatte, als wir zum Zimmer zurückgehen wollten. Auf der kleinen Terrasse neben unserem Zimmer sassen mindestens 10 Moslems am Boden und tauschten sich aus. Das Bild war so köstlich, dass nun wir fragten, ob wir ein Foto machten könnten. War natürlich kein Problem war. Wer kann von sich sagen, dass er wohl einzige Gäste in einem Hotel abgestiegen war, wo gerade eine Moslem-Convention stattfand? Wir fanden es köstlich und genossen den Aufenthalt und den Austausch mit vielen freundlichen Menschen sehr.