Auf nach Bali und von der Kuh vertrieben

Das Tagesprogramm war einfach: Aufstehen, nach Bali fahren resp. mit der Fähre nach Bali übersetzen, unterwegs ein paar Affen anschauen und dann mal schauen. Da oftmals am Nachmittag der Wellengang höher sein soll, hatte uns Tanja angehalten, bereits um 8 abzufahren.. also standen wir wieder mal eher früh auf um vorher noch frühstücken zu können. Nachdem sich der Besitzer des Labuan Resorts schon am Vorabend herzlich verabschiedet hatte, konnten wir mit normaler Verabschiedung gehen. Wie oft wurden die Hotelzimmer durch die Angestellten noch auf Vergessenes geprüft und siehe da.. Ein Sarong und ein Badetuch kamen zum Vorschein. Danke schön. Auf der Fahrt nach Banyuwangi zum Fährhafen passierten wir auch den Baluran Nationalpark. Rudi hatte schon vorgewarnt, dass da viele Affen entlang der Strassen sein würden. Und tatsächlich sasses sie da, spielten und warteten wohl auf Essensreste aus den Autos. Wir machten einen kurzen Stop und ein paar Fotos, nach einer Weile ging es dann allerdings weiter.

Unterwegs genossen wir irgendwo noch einen Iced Coffee so dass wir gestärkt waren, als wir in Banyuwngi ankamen. Noch ein kurzer Bankomatbesuch und wieder mal 5 Millionen Ruppien abgehoben, dann waren wir auch schon bereit für die Fähre. Das Ticket liess Rudi von einem Mittelsmann besorgen, für etwas «Kaffee-Geld» (=Schmiergeld). Dafür ging es dann ganz rasch. Er meinte, dass wenn man den normalen Weg nehme, dass dann alles sehr lange dauern konnte, man musste Pässe zeigen, bekam die Aussage, die Fähren seien voll etc. Auf dem gewählten Weg waren wir innert Kürze auf der Fähre.

Die Überfahrt sollte 45 Minuten dauern, dauerte dann aber eher eine Stunde. Auf der Fähre waren auch zahlreiche Reisenden mit und ohne Famillien, die meisten mit Rucksack / Koffer unterwegs.

Wir kamen ins Gespräch mit einem höherrangigen Arbeiter auf dem Boot, der uns einiges von sich, der Arbeit auf dem Boot, und Bali erzählte. Er allerdings kam von Jogja, arbeitete jeweils 3 Monate hier und ging dann für eine Pause zurück.

In Bali und somit in einer neuen Zeitzone (ja, Bali liegt eine Stunde mehr zurück aus Java!) angekommen suchten wir als erstes das Büro des Bali Barat West Bali Nationalpark auf, wo Marco mit jemandem geschrieben hatte. Nach etwas herumfragen kam dann tatsächlich der Guide, mit dem Marco geschrieben hatte. Er hatte am Folgetag auch noch Zeit und so einigten wir uns auf ein kurzes Monsoon-Trecking am Morgen gefolgt von einer Fahrt mit dem Boot in die Mangroven. Da wir nun ja eine Nacht früher in Bali waren als ursprünglich geplant, hatten wir noch eine Nacht in Permutaran gebucht, gute 30 Minuten vom Fährhafen entfernt an der Nordküste. Es handelte sich um ein Homestay das mit praktisch der Höchstnote 9.9 bewertet wurde, die Kalyssa Beach Bungalows. Und die Unterkunft hielt was sie versprach. Ein sehr freundlicher Besitzer, der uns und Rudi gleich zu einem Willkommensdrink einlud und dann die Zimmer zeigte und einige Informationen zur Umgebung gab.

Nach einer Erfrischung im Pool zogen wir los, Ziel der ein paar Hundert Meter entfernte Strand von Permutaran. Marco machte allerdings noch einen Umweg in die andere Richtung, er wollte noch den kleinen Hügel auf welchem ein Tempel stand besteigen und nach dem Temple Reef zum Schnorcheln suchen. Aus letzterem wurde dann nichts.. das Wasser war zu tief (Ebbe) und zu uneben (Wellen), so dass er keine Lust verspürte herauszuschwimmen. Zudem kam dass dort ab und zu Boote durchfuhren.. Also ging er ebenfalls an den Hauptstrand und traf die Frauen beim Trinken, Essen und Kartenspielen an. Marco startete zuerst einen wenig erfolgreichen Versuch beim Bio Rock Korallen Projekt zu schnorcheln, doch die Sicht war wegen des aufgewühlten Wassers bei Null. Was nicht angenehm war, da ausserhalb markierter Eingänge explizit vor scharfen Korallen, hochgiftigen Steinfischen und Seeigeln gewarnt wurde. Einige Orte am Strand hatten sie wohl geräumt und dort konnte man problemlos rein und raus. Auch Tanja und die Mädels gingen etwas später noch ins Wasser und vor allem Lena kreischte herum.. sie ist eher anfällig für alles was um sie her sein könnte, egal ob man es sieht. Aber sie überlebte.

Nachdem Marco noch nicht gegessen hatte und keine Lust auf «international food» hatte, gingen alle etwas später in eines der Warungs, das der Eigentümer des Hotels empfohlen hatte. Vorher brachte er noch eine kleine Platte mit Balinesischen Gorenang, verschiedenen frittierten Gemüsen, Tofu mit feinen Saucen als Geschenk des Hauses vorbei. Hätten wir alles gegessen hätten wir nicht mehr weggehen müssen… also mussten wir uns zurückhalten. Das Warung erreichten wir in knapp 10 Minuten auf sehr dunklen Gassen und Pfaden. Es war gut besucht, ein Tisch war aber noch frei, den bekamen wir. Und assen je nach Hunger noch(mals) hervorragend. Und gingen dann wieder zurück an den phantastischen Ort, der unser Hotel war. Rudi hatte mangels Fahrerraum eigentlich im Auto schlafen wollen.. aber hatte vorher geschrieben, dass es ihm «zu dunkel war» und er nun in eine kleine Pension an der Hauptstrasse umgezogen war. Am nächsten Morgen erklärte er, dass er sich so erschrocken hatte, als er sich schon hingelegt hatte und es laut an die Windschutzscheibe klopfte… es war eine freilaufende Kuh, die angeklopft hatte. Das war wohl zuviel für ihn. Er ist wohl eher schreckhaft.

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