Nach dem Frühstück mit «interessanter» Suppe auf der Dachterrasse nahmen sich Anouk und Tanja eine Massage-Auszeit im Hotel (den sie offenbar sehr genossen und über den «Leihtanga» lachen konnten») während Lena und Marco um 10.30 für einen Reit-Ausflug abgeholt wurden.
Wir hatten diesen vorgebucht und wurden zu einer kleinen Farm etwas ausserhalb von Essaouira gefahren und dort vom Guide in Empfang genommen. Die Gruppe bestand nur aus uns drei, wie er später erzählen würde, sei die Hochsaison in Essaouira im Sommer. Und oftmals würden Reiter dann gleich mehrtägige Touren machen. Das würde Marco auch gerne mal tun.. aber für heute müssen es 2h tun.
Unsere Pferde wurden gesattelt und schon bald ging es los, gemütlich entlang eines Flusses bis ans Meer. Dann einige Kilometer dem Meer entlang, mal im Schritt, dann im Trab und schliesslich im Galopp. Lena hatte zuerst etwas Mühe, ihr Pferd zum Galopp zu bewegen aber irgendwann fand sie den richtigen «Gang» und wir galoppierten die Küste entlang. Das taten wir dann noch 1, 2 Mal bis wir Essaouira nur noch in weiter Ferne sahen.
Der Rückweg führte dann über die Dünen und durch das dahinterliegende sandige Gehölz. Mal vorbei an weidenden Kamelen, mal ein paar Quads oder andere Pferde kreuzend, die sich in ähnlichen Gefilden aufhielten. Insgesamt ein super Ausflug.. auch wenn Lena nach einer Stunde eigentlich genug hatte. Marco hätte noch lange weiterreiten können…
Den Nachmittag verbrachten wir dann nach einem Mittagessen am Strand von Essaouira. Nicht inmitten von Pferden und Kamelen, sondern näher am Stadtzentrum, wo es tatsächlich nach Strand aussah und auch Sonnenschirme gab.
Eigentlich hatten wir dann geplant, wieder in die Stadt zu gehen, und einzukaufen aber irgendwie wurde es so spät, dass direkt wieder Essen anstand und so verschoben wir den Stadt-Besuch auf den nächsten Tag und genossen die phantastischen Sonnenuntergang am Strand in einem Restaurant wo gerade eine Hochzeit gefeiert wurde.. dann netten Kellnern erhielten wir aber noch einen Platz.
Am nächsten Tag war die Wetterprognose schwierig. Gemäss Tanja würde es den ganzen Tag regnen, aber am Morgen war es definitiv noch trocken. Der Plan heute: Surfen am Strand von Sidi Kaouki. Für Lena und Marco hatten wir einen 2h Surfkurs organisiert, Anouk würde auf eigene Faust losziehen.
Wir hatten bei den Surf-Twins gebucht einen Kurs für 300 MAD pro Person gebucht (ca 25 CHF) und unser Surflehrer hiess Anass und war 18 Jahre alt. Bevor es losging schossen wir noch eigene Bilder unserer «Surf-Twins» und machten uns dann auf an den Strand. Lena hatte zum ersten Mal ein enges Wet-Suit an und fühlte sich noch nicht so ganz wohl darin.
Es war recht windig und eher frisch aber in unseren Neopren-Anzügen merkte man nicht viel davon. Schon gar nicht, wenn man zuerst etwas zum Aufwärmen den Strand entlang springt und danach Dehnungsübungen macht. Dann gings los mit der Theorie. Anouk hörte sich den Grundlagenteil nochmals an, bevor sie sich dann selber in die Wellen stürzte. Lena und Marco übten am Strand auf dem Brett den Ablauf bzgl. Paddeln wenn man eine Welle erwischen will und vor allem, wie genau aufgestanden wird. Irgendwie stellte sich Marco dabei wohl seltsam an, auf jeden Fall kriegte er eine andere Variante, wo die Knie gemeinsam bis unter die Arme geschoben werden und dann direkt mit dem rechten / vorderen Bein aufgestanden wird. Soweit im trockenen alles gut..
Dann gings ins Wasser. Die Temperatur war angenehm. Die erste Stunde, am Ende war es länger, sollten wir vor allem mit Hilfestellung von Anass der dem Brett im richtigen Moment den entscheidenden Schupf gab, üben aufzustehen und dann auf dem Brett stabil zu stehen. Lena brauchte nur ganz wenige Versuche, bis es klappte. Danach brauchte es bei dir noch wenige Korrekten. Bei Marco sah die Sache anders aus, er mühte sich ab, aber verlor meist schon die Balance bevor er stehen konnte. Mal war er zu sehr rechts, dann links, dann vorne, dann vergass er die Hände auf dem Brett zu halten beim Aufstehen usw. Anass gab sich alle Mühe und meinte nur «never give up». Klar.. irgendwann fiel dann auch bei Marco der Groschen und er schaffte das Aufstehen, und von da an praktisch jedes Mal. Endlich stimmte der Ablauf. Auch wenn es nie so einfach und dynamisch aussah wie bei Lena. Tanja hatte scheinbar am Strand grossen Spass vor allem Marco zuzuschauen und lachte sich oftmals einen Schranz. Egal. Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir beide recht erschöpft und nahmen eine Auszeit.. bevor es dann zu Teil 2 überging. Bei Lena machte sich dann wohl die Erschöpfung bemerkbar, sie stand nicht mehr so oft wie noch zu beginn, dafür liefs bei Marco immer besser und am Ende konnte er sogar einige Wellen mit Paddeln ohne Hilfe von Anass nehmen und stehen. Auf jeden Fall war es für beide ein cooles Erlebnis und wir hatten etwas gelernt. Anouk hatte sich zum Teil mit den Wellen offenbar eher schwer getan und gab nach einer guten Stunde vor alllem auch wegen Kopfschmerzen auf. A propos Schmerzen, sowohl Lena wie auch Marco fühlten sich nach 2h Surfen wie gerädert, waren komplett kaputt. Vor allem Marco fühlte sich erschöpfter, als wenn er 9h gewandert wäre.. er war völlig kaputt und erholte sich den ganzen Rest des Tages nicht mehr wirklich.
Nachdem wir bezahlt und uns verabschiedet hatten, genossen wir noch ein kleines Mahl am Strand. Der Ort Sidi Kaouki befand sich wohl zu Beginn seiner touristischen Entwicklung. Es gab einige Surfshops, einige kleinen Restaurants und einige kleinen Läden. Dann wohl noch ein Hotel und ein paar Gasthäuser.. das wars. Dafür liefen zahlreiche Esel umher, hilten mal auf oder neben der Strasse oder besuchten die Restaurants. Wir fanden es super!
Kaum waren wir zurück im Hotel begann es zu regnen, zuerst zaghaft aber dann bald wie aus Kübeln. Unser 2. Regentag in einem Land, in dem es zu dieser Jahreszeit eigentlich nie regnet. Anstatt sofort in die Stadt zu gehen, blieben wir etwas im Hotel. Und schauten zu, wie es durch die Dachluken reintropfte.. hier war nichts wirklich für starken Regen gebaut!
Vor allem Anouk setzte sich aber dafür ein, dass wir unbedingt nochmals in die Stadt gehen müssten, sie wolle nochmals einkaufen. Wenn nötig alleine. Also nutzen wir eine kurze Regenpause und fuhren wirder hin. Und tatsächlich, der Rest des Abends war dann mehrheitlich trocken, so dass es sich wirklich gelohnt hat. Auch assen wir bei einem Franzosen nochmals sehr lecker und konnte nochmals die Gassen und Märkte geniessen. Und waren definitiv auch nicht die einzigen. Und nach erneuten Crepes zum Abschluss kehrten wir zurück und beschlossen den Abend.