Die Busse, «nie mehr Hummus».. Abschied von Marokko mit (kleinen) Hindernissen

Die letzte Fahrt zurück zum Flughafen von Marrakesch stand als erstes auf dem Programm, irgendwas zwischen zweieinhalb und drei Stunden. Und vor allem Tanja und Marco genossen die letzte Fahrt durch die kargen, dann wieder grüneren Landschaften, vorbei an zahlreichen ganz keinen Siedlungen, dann wieder grösseren Ortschaften und vorbei an Eseln die am Strassenrand stehen, zahlreichen Pferdekarren, kleinen Motorkarren auf drei oder vier Rädern, Motorrädern, und so weiter. Leider haben wir es verpasst den letzten Ort mit Eseln zu filmen, aber hier ein kleiner Geschmack der Durchfahrt einer typischen, gefühlt mittelgrossen Stadt in Marokko. 

Auf der Fahrt kamen wir auch wieder mal an einer Polizei-Kontrolle mit Radargerät vorbei und wurden prompt rausgenommen. Der freundliche Polizist bat um Ausweise und meinte, wir seien 70 statt 60 gefahren. Marco bezweifelte das zwar ein wenig, aber direkt nach dem 60 Schild hätte es schon sein können, dass die Geschwindigkeit noch mehr als 60 betrug. Und zu diskutieren gab es eh nicht.. kostete 150 MAD. Marco musste dafür aussteigen um zum Polizisten gehen, der sich mit dem Ausweis wieder in sein Auto gesetzt hatte und um den Betrag bat. Er fragte aber gleichzeitig freundlich nach, wohin wir unterwegs waren und wie lange wir im Land sein.. und gab danach 50 MAD wieder zurück und wünschte uns eine gute Fahrt bis Marrakesh. Und warnte uns explizit vor weiteren Kontrollen auf dem Weg. Ok. 

Die weitere Fahrt verlief problemlos, wir sahen noch eine Kontrolle mit Radargerät und natürlich wie immer zahlreiche festinstallierten Radargeräte. Aber kamen problemlos ans Ziel. 

In Marrakesh suchten wir in der Nähe der Mietstation am Flughafen zuerst eine Waschstation auf.. hier war es offenbar erforderlich das Auto aussen sauber abzugeben, innen war egal. Was uns angesichts des kleinen Sandsturmes im Inneren durchaus entgegenkam. Self-Service Anlagen gab es überall, und so spritze zuerst Lena ein wenig, dann Anouk, dann machte Marco die Feinarbeit. Und nach ca 15 Minuten ging es weiter. 

Die Abgabe des Autos gestaltete sich absolut problemlos. Die Sauberkeit des Autos aussen wurde sogar gelobt, das Auto aussen wurde sonst aber nicht wirklich detailliert geprüft. Etwas Unruhe kam noch rein, als Marco plötzlich sein Handy nicht mehr fand.. das er bei der Einfahrt auf den Parkplatz noch gehabt hatte. Also sicherstellen, dass das Auto nicht bereits davon fuhr.. und tatsächlich, ein Angestellter zeigte es und alles war in Ordnung. 

Auf dem Weg zum gleichen Eingangstor zur Medina wie vor knapp 2 Wochen ging sogar die Taxifahrt ohne Probleme über die Bühne.. die Kofferraumtüre ging nicht auf und unser Koffer fiel nicht fast raus. Sehr gut. So kamen wir problemlos Mitte Nachmittag beim Riad Les Olivers & Spa an. Und waren gleich beeindruckt, es hinterliess einen sehr guten ersten Eindruck – sehr schön. 

Nach dem Einzug gönnten wir uns gleich ein Bad auf dem Pool auf der Dachterrasse. Wir hatten für die letzten 24h bewusst ein Riad mit Pool gesucht. Und konnten es tatsächlich geniessen.. der Himmel war etwas bewölkt, aber die Sonne zeigte sich oft. Und die Temperatur war mit ca 25 Grad deutlich angenehmer als beim ersten Besuch. 

Dann gings in die Gassen, die Mädels hatten noch «lebenswichtige» Einkaufswünsche.. die wir – oh Wunder – in sehr vernünftiger Zeit erledigen konnten. Ohne Riesen-Drama, ohne Chaos, ohne Streit.. wow. Konkret umfasste das Turnschuhe für Lena (300 MAD) und für Anouk (230 MAD) sowie einen schwarzen Lacoste Pulli (auch fake.. Marco und Tanja verdrehen noch immer die Augen) für 170 MAD. Aber die Mädels waren (zumindest in dem Moment, vor allem jung-Teenager Launen drehen schnell) glücklich. 

Dann begann es zu tropfen, der Himmel war bedrohlich schwarz Die Händler beeilten sich ihre Waren in Sicherheit zu bringen, es war ernst. Wir eilten durch das Ganggewirr in Richtung des von Anouk vorgeschlagenen Restaurants la Fontaine des Epices. Und hofften, dass sie ein Dach über dem Rooftop hatten, den nun regnete es immer stärker. Und tatsächlich, das gab es und das ganze Setting war massiv grosszügiger und imposanter als erwartet. Wieder wow – wir schienen am richtigen Ort. 

Nach Humus und Falafel als Vorspeisen kamen später die Penne Arrabiata für die drei Frauen und eine Tajine Maison für Marco. Tajine steht in Marokko für die Haupt-Art in welcher Gerichte gekocht wurden – wie es schien. Es waren Tontöpfe wo das ganze Essen in einem Topf der dann auch serviert wurde, auf Feuer gekocht wurde. Typsicherweise mit Fleisch oder Fisch, es gab aber auch eine vegetarische Variante. Marcos Variante heute war mit Huhn Datteln, karamellisierten Zwiebeln, Zimt und andere Zutaten. Klang interessant und war es dann auch. Das Essen wurde allerdings durch einen Zwischenfall unterbrochen.. Lena starte plötzlich stumm und starr  ihre Essen an und meinte auf Nachfrage, dass da eine Kakerlake in ihrem Essen steckte. Wir waren alle recht schockiert. Bei genauerem Hinsehen waren wir allerdings nicht mehr ganz sicher, könnte es auch der Kopf einer Crevette sein? Oder? Der sehr freundliche Kellner wurde auf jeden Fall auf uns aufmerksam und verwies auf irgendwas «Gewürz»…. Lena war der Appetit definitiv vergangen, die anderen Penne Esser waren auch nicht glücklich. Zum Glück kam er mit dem Corpus delicti rasch zurück und erklärte, dass es eine Weizenähre war. Wir waren beruhigt – aber Lena wollte dann doch lieber eine Portion Pommes als Ersatz.. wobei die Bestellung wohl wegen kurzem verbalen Blackout von Tanja etwas chaotisch ablief und wir Pommes mit Hummus erhielten. Das Tanja dann nicht einfach so stehen lassen wollte und trotz satt-sein nochmals ass. Kommentare danach: Nie mehr Hummus. 

Und das wars dann schon fast mit dem Abend.. aber natürlich wollten wir uns einen letzten Abend-Besuch des Jemaa el-Fna Platzes gönnen, der trotz dem vorherigen Regen sehr gut besucht war. Und inmitten des Chaos und Lärms, der Geld-Spiele, der Essenstände ging der Abend zu Ende.

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