Costa Rica 2015 Reiseblog: Bei Sonnenschein im Regenwald

Die Gegend um Monteverde und Santa Elena gehört zu den meistbesuchten Orten in Costa Rica. Das Gebiet war ursprünglich von Quäkern 1951 gekauft worden und hat sich unterdessen vor allem dem Ökotourismus verschrieben. Auf ca 1400-1800 MüM werden geführte und selbständige Touren in die verschiedensten Tropenwälder der Gegend bei Tag und bei Nacht angeboten. Und es wird eine Fülle an Outdooraktivitäten angeboten wie Bungeejumping, Reiten, Baumkronentouren und vor allem Ziplining, das am Seil befestigte Fliegen durch den Tropenwald. Und hat auch ein Insekten-, Frosch-, Schlangen- Fledermaushäuser oder Kolibrigärten zum Verweilen zwischendurch.

Hiervon wollten wir uns 2 Tage lang ein Stück abschneiden und stürzten uns ins Abenteuer. Wir dh Tanja und die beiden grösseren begannen mit einer mehrstündigen Ziplining Zour (Original Canopy Tour), wo sie unter anderem an mehreren bis 800m langen Seilrutschen durch den Wald sausten, in und um eine über 50m hohe Banyan Feige hochkletterten und sich dann aussen wieder 45m abseilten und auch einen sogenannten Tarzan Schwung auf ca 20m Höhe machten. Ihr Adrenalinspiegel war hoch, jeder und jede fand seinen Ort der zittrigen Beine, aber alle überwanden alle Hindernisse und genossen phantastische Flüge durch den tropischen Wald. Marco und Lena machten sich währenddessen auf die Suche nach den schönsten Schmetterlingen mit dem Ziel vor allem auch den wunderschönen, blauen Morpho zu fotografieren… Allerdings gelang das nur mit geschlossenen Flügeln, da dieser Schmetterling die Flüge bei der Landung immer sofort schliesst. Dafür gabs zahlreiche anderen farbenfrohen Tiere zu sehen und viel über die Lebensgewohnheiten va der Schmetterlinge aber auch anderer Insekten wie Gespensterschrecken, Taranteln usw zu lernen. Den Tag schlossen dann alle gemeinsam mit einer Dschungel-Nachttour ab. Dort trafen wir auf eine riesige Tarantel, sahen eine giftige Schlange, beobachteten einige Vögel beim Schlafen und trafen auf verschiedene nachtaktiven Tiere wie zB Wickelbären (Kinkajous). Insgesamt ein spannender Ausflug, bei aber dem einen oder anderen auch etwas schauderte. Der Wald hat es in der Nacht schon in sich!!

Am nächsten Tag wollten wir dann den Nebelwald aus der Nähe sehen. Von Nebel war zwar keine Spur zu sehen, der Himmel strahlend blau wie praktisch jeden Tag seit unserer Ankunft in Costa Rica, aber der Wald würde ja trotzdem zu finden sein. Wir beschlossen jedoch weder den Hauptwald Monteverde noch das etwas kleinere Reservat von Santa Elena zu besuchen, sondern buchten für 7.30 morgens einen Guide für Curi Cancha. Dabei handelte es sich um ein Gebiet, das erst seit 4 Jahren öffentlich zugänglich war. Guide Manolo führte uns dann auch gleich ein, zeigte uns einige Agutis (eine einheimische Nagetierart die uns etwas an Kangaroos erinnerten) und lanciert war der Trip. Zuerst ging es durch trockenen Wald und über Lichtungen in die Höhe bis wir in den Nebelwald eindrangen. Dieser unterscheidet sich vom tieferliegenden Wald durch von den Wolken herrührende, höhere Feuchtigkeit und somit mehr Moos an den Bäumen und zahlreichen, zum Teil riesigen Epiphyten (Aufsitzerpflanzen wie zB Bromelien) auf allen Ästen. Letztere führten auch dazu, dass die Bäume auf der höhe nicht sehr alt wurden sondern nach max ca 300-400 Jahren unter der Last der Epiphyten zusammenbrachen. Und dann Platz schufen für neuen Wachstum. Der Nebel an anderen Tagen stammte von der Restfeuchtigkeit, welche die Winde aus der Karibik herauftrugen. Und führten in Kombination mit der Wärme zu optimalen Bedingungen für den Nebelwald. Unser Trip bescherte uns zudem noch zahlreiche Kolibris, einige Waschbären und zahlreiche Vögel, von denen der seltene Quetzal besonders hervorzuheben ist (siehe Hauptbild im Blog). Leider gabs aber wieder kein Bild von einem Tucan. Aber auch hier ein spannender Trip, auch wenn nicht alle Kids die Begeisterung uneingeschränkt teilten.

Zum Abschluss unseres Monteverde Programmes tauchten wir dann noch in die Welt der Fledermäuse ein und lernten zB dass es ohne diese spannenden Tiere keinen Tequila geben würde, aber auch dass aufgrund der Reduktion des Lebensraumes der Fledermäuse in vielen Gebieten die Anzahl an Insekten zunahm was auch zu verstärktem Aufkommen von Krankheiten wie Dengue oder Chikungunya führten. Kein Wunder, wenn man bedenkt dass jede karnivore Fledermaus pro Nacht bis zu 3000 Insekten isst!!

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