Forza Italia!

Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von Roberto, der mir als Italiener noch noch Sizilien Tipps mit auf den Weg gab, und den neuen Bekanntschaften von letzter Nacht und ging hoch zur Seilbahn, die mich gemeinsam mit einigen anderen runter nach San Carlo brachte. Der Himmel war wolkenlos, die Berge zeigten sich nochmals von der schönsten Seite. Ich hatte erwartet dass ich mich im Tal wieder melden könne, aber da war noch immer nix mit Empfang Sunrise. Tja.

Mit leichten Schmerzen im Fuss und entsprechend vorsichtig beim Gehen wanderte ich durchs Val Bavona. Die Eindrücke des wilden Flusses, der richtigen Wege und der hübschen Rusticos sprechen für sich:

Ziel war es nur bis nach Foroglio zu gehen, denn sonst wäre die nächste Bus Möglichkeit erst 4h später gewesen und ich wollte in Lugano noch einiges erledigen. Und Foroglio war nach ca 1 1/2h Stunden bereits erreicht. Ich hatte sogar noch Zeit mich vom Wasserfall besprühen zu lassen und dann gemütlich mit dem Bus und Zug mit zweimal umsteigen nach Lugano zu fahren.

Humpelfuss-Abschluss der Alpendurchquerung, Tag 10

Dort hatte ich im Montarino ein Bett in einem Dorm reserviert. Das Montarino ist auf dem gleichen Gelände wie das Parkhotel wo wir im Frühling einige Tage mit der Familie verbracht hatten und so wusste ich bereits um die Schönheit des Grundstückes. Und kannte den Pool 😎

Da das Zimmer noch nicht bereit war, ging ich «leicht miefend» (nach 3 Tagen ohne Dusche) einkaufen. Ich brauchte sicher eine kurze Hose und ein T-shirt. Die Wanderhose und einiges anderes, das ich im heissen Süden wohl nicht mehr brauchen würde, wollte ich heim schicken. Und ich wurde rasch fündig und ging wieder ins Hostel und erhielt ein Bett und dann die verdiente Dusche.

Meine Zimmernachbarn waren alles *innen, was ich später merken würde. Da war eine etwas über 40-jährige Unternehmerin, Jasmina, die sich genau gleichzeitig wie ich eine 8-wöchige Auszeit nimmt, ihre Zeit aber ausschliesslich in der Schweiz und vor allem in den Bergen verbringt. Und dann waren da noch je zwei Freundinnen und eine einzelne junge Frau, alle vermutlich zwischen 20 und 25. Die letzten kamen in der Nacht um viertel vor sechs heim. Insgesamt gab es 8 Etagenbetten und Einzelpersonen hatten immer das untere Bett für sich alleine. Wir hatten also viel Platz.

Nach einem erfrischenden Bad im Pool ging ich gegen Abend in die Stadt, deckte mich mich im Manor mit Oliven, Salami, Tomaten / Feta Salat, Baguette und Bier ein und ass dann gemütlich am See. Der Rest würde dann am nächsten Tag mein Frühstück werden.

Dann schlenderte ich noch etwas durch die Gassen, hatte aber genügend Müdigkeit in den Knochen, um etwas später zurückzugehen und auf der Terrasse des Montarinos noch etwas zu lesen. Jasmina gesellte sich kurze Zeit später dazu und so schwatzten wir noch eine Weile.

Die Nacht war recht ruhig, am nächsten Morgen war der Himmel bedeckt. Nach dem Frühstück mit dem Rest Oliven und dem Salami packte ich um und machte mich mit einem grossen Bündel unter dem Arm auf zur Post. Ein Paket war rasch gefunden (das grösste) und alles Material passte exakt rein. Und nun ist das Paket eingeschrieben auf dem Weg nach Hause.

Wieder im Montarino angekommen unterhielt ich mich länger mit einem ursprünglich nach UK ausgewandertem, 30-jährigen Albaner mit griechischem Pass (Insta @piquka), der nun durch Europa reiste. Interessant war, dass er meinte dass Albanien zwar immer noch ein recht armes Land sei, sich aber auch kulturell seit der Auswanderphase wo viele Albaner in die CH kamen deutlich modernisiert habe, während die Exil Albaner in seinen Augen auf dem alten «Stand» stehen geblieben sind und heute oftmals noch die alten Werte verkörpern. Interessant.

Und für zwischendurch, die gesamte Fotogalerie zur Alpendurchquerung findet sich hier.

Nur 1 1/4h dauerte es anschliessend von Lugano bis Milano Centrale. Weder Ticket noch Covid Impfausweis musste gezeigt werden. Und dann nachdem ich den Ausgang vom Bahnhof gefunden hatte, nochmals 10 oder so Minuten zu Fuss bis ins Hotel Dore. Dort musste ich dann beim Einchecken tatsächlich den CH Covid QR Code (= Green Pass) zeigen und die italienische Prüfung ergab ein grünes Häkchen. Funktioniert also, uff! Das Hotel lag auch gleich neben der Metro Station Lorenzo lag, direkt an der Einkaufsstrasse Corso Buenos Aires, ganz nah von einem Mc Donald’s (im absoluten Notfall) und einem flying Tiger (ein paar Mädels zu Hause würden es lieben). Und natürlich vielen anderen Geschäften wie auch einer Bike Sharing Station. Und in der Nähe lag auch ein Wasch Salon, den ich als erstes aufsuchte und mit freundlicher Unterstützung einer jüngeren Kalabrierin und eines Sizilianers, die beide regelmässig herkamen, auch rasch wusste auf was zu achten war. Vor allem sie fand es absolut faszinierend, dass ich ohne die Familie, ganz alleine reiste. Was sie jedem der durchlief wieder erzählte. War recht lustig. Der Sizilianer erklärte dafür, dass die Feuer auf Sizilien durch eine staatliche Behörde selbst gelegt wurden, da die Organisation neu geschaffen wurde und sonst keine Arbeit hatte. Sachen gibt’s!? Als die Italiener dann gingen, ware ich mit einem knurrigen Belgier alleine, der vom Staat halb-bezahlen laaangen Covid Urlaub hatte, und die Zeit für reisen nutzte. Hmm, klang eigentlich ganz gut.

Den Rest des Tages verbrachte ich halb zu Fuss und für längere Strecken auf dem Fahrrad rund ums Zentrum (Dom, Scala etc). Auf allen grösseren Strassen gibt es extra Fahrrad Spuren so dass man super vorankommt. Auto Verkehr hat es nicht wirklich viel, aber dafür gibt es dann schon mal einen, der richtig Gas gibt. Grösste Herausforderung war es ein Gelato zu bekommen, wo die Schlange nicht mindestens 10 oder 20m lang war ..

Gegen Abend machte ich mich dann auf Richtung Corso Como mit zahlreichen Restaurants und Bars. Ich beschloss einen kleinen Apero in La Prosciuteria zu nehmen.. der war dann allerdings so üppig und lecker, dass ich mich danach auf Aperol Spritz konzentrierte. Und den Abend eher früh und müde mit einer Velotour zurück zum Hotel beschloss.

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