Abschied in Raten und ein Model in Indonesien

Und dann kam der Tag des Abschieds. Abschied von Rudi, langsamer Abschied von Asien. Die Fahrt nach Nusa Dua wo unser Hotel lag dauert nur gerade mal ca 1.30h, die Strassen waren breit und nicht allzu voll.

Auch wenn wir eher spät in Ubud abgefahren waren, waren wir damit noch immer viel zu früh um unsere Zimmer zu beziehen. Nach dem Checkin erhielten wir alle inklusive Rudi und leckeren Willkommensdrink und warteten etwas. Nach einer Weile ging Marco fragen und erhielt die erwartete Information, dass die Zimmer erst ab ca. 14h bezugsbereit wären. Gleichzeitig erhielten wir aber temporäre Pool-Pässe für Strandbadetücher so dass uns nur noch eines vom Strand trennte: Rudi ein letztes Mal Goodbye zu sagen. Und noch ein paar letzte Fotos, dann machte er sich auf den Weg.

Die Rechnung umfasste noch 2 Tage Rückfahrt, den aktuellen nicht eingerechnet. Wir hofften, dass er das Geld auch tatsächlich erhalten würde. Auf jeden Fall haben wir ihm ein Trinkgeld von 2 Mio Ruppien übergeben. In Indonesien mehr als ein halber, durchschnittlicher Monatslohn, für uns etwas über 100 CHF. Sein Lachen und seine zuverlässige aber unbekümmerte Art wird uns fehlen.

Wir bezogen im Schatten der Bäume vier Liegen in der Nähe vom Strand. Das Meer war überraschend kühl und sehr trüb. Auch gab es einige Seegras, das im Wasser trieb, und ab und zu etwas Abfall. Indonesien halt.. Insgesamt auf jeden Fall nicht so, dass es zum stundenlangen Baden einlud. Aber für eine Erfrischung absolut taugte. Der Pool war dafür fast schon «heiss» an diesem Tag. Aber auch sehr angenehm und so genossen wir noch etwas Zeit da.

Gegen 14h wollte Lena unbedingt nach den Zimmern fragen und man führte uns dahin. Es war sozusagen ein Bungalow in der vordersten Reihe (mit ganz wenig Meersicht) und sowohl die Mädels wie auch Tanja und Marco hatten je ein 50m2 Zimmer mit grossem Bad und allen erdenklichen Annehmlichkeiten. Zusammen waren die Räume grösser als unsere Flumsi Wohnung. Mit grossem Sofa vor der Türe, so dass es uns an nichts fehlte.

Zum Bild: Wir wohnten im oberen Stock, Textes die Mädels, links Tanja und Marco

Wir beschlossen etwas später, ein Taxi nach Kuta zu nehmen, dem Ort wo Tanja erstmals Mitte der 90iger Jahre wohnten, als sie Bali besuchten. Damals noch überschaubar, mit vielen ungeteerten Strassen. Heute der Ballermann Asiens, mit vielen Hotels, Nachtclub, Shops, Einkaufzentren und so weiter. Wir liessen uns zum Beachwalk Einkaufszenter fahren und assen in der Nähe zuerst mal etwas.

Da es schon gegen den Sonnenuntergang ging, gaben wir den Mädels eine Kreditkarte und entliessen sie ins Shopping Zenter für «wichtige Besorgungen», während Tanja und Marco sich am Strand auf 2 der vielen Plastikstühlen niederliessen, ein Bier tranken und dem Treiben zusahen. Der Sonnenuntergang war noch immer wie vor 20 Jahren.. nur dass es keine einheimischen Fahrstände am Strand mehr gab, dafür viel mehr Leute und vor allem Touristen. Aber noch immer war die Stimmung ganz speziell.

Die Mädels kamen als die Sonne gerade verschwand. Es herrschte Ebbe und das Abendrot spiegelte sich im nassen Sand. Und Fotos machen war definitiv eine der Tätigkeiten, welche sehr viele Leute machten. Während einige Surfer weiter draussen die perfekte Welle suchten. Auch die vielen Touristen mehr konnten dem Schauspiel nichts anhaben. Die nächsten 2 Tage verliefen im ähnlichen Rhytmus. Einen Tag blieben wir ganz am Strand und assen am Abend in einem Strandrestaurant. Am Tag hatten wir noch lokale Märkte besucht und nochmals eingekauft – Anouk «Ich war noch nie irgendwo, wo ich soviel gekauft habe». Auch wenn die Nusa Dua Gegend sehr touristisch war, so hatten doch einige kleinen Foodstalls und Warungs durchgehalten und sich gegen die grossen Hotels «gewehrt»? Das nutzen wir nochmals soweit es ging.

Auch Wäsche mussten wir vor Katar nochmals waschen lassen.. die Preis im Hotel waren jedoch so hoch, dass Marco die 3 Minuten zu Fuss zu einer Wäscherei gleich neben dem Hotel auf sich nahm. Fazit: Im Hotel kostete die Reinigung eines Shirts 27’000 Rupien. Wir haben für die 2.5kg Kleider insgesamt 30’000 Rupien bezahlt. Wahnsinn! Allerdings liess die Sauberkeit etwas zu wünschen übrig.. aber für die letzten Tage würde es reichen. Das Strand-Highlight für Tanja war «die beste Massage ihres Lebens», 60 Minuten in einem kleinen Häuschen etwas neben unserem Hotel. Für ganze 150’000 Rupien – zwar leicht teurer als in Ubud (wo man 1h Massagen ab 80’000 Rupien haben konnte), aber immer noch ein sehr günstiger Preis.

Anouk und Marco’s Highlight war ein Ausflug mit dem Flyfish (500’000 Rupien). Dabei wird eine grosse Luftmatratze von einem 250PS Boot so gezogen, dass diese in die Luft abhebt und über eine längere Strecke fliegt. Es können jeweils 2 Personen mitfliegen, plus es ist immer ein Guide dabei, der schaut, dass die Matratze nicht kippt und insofern sein Gewicht verlagert. 3x haben wir abgehoben und waren 5-10m über Boden bevor es wieder zu einer holprigen Fahrt wurde. Cool. Leider ohne echten Fotos, aber damit man sich das vorstellen kann, hier mit einem «Werbefoto».

Lena genoss dagegen einfach nur das Chillen und mit Freunden schreiben.. wenn das Wifi mal tat. Damit verdiente sich das Hotel sicher keine Sterne.

Am letzten Tag besuchten wir allerdings ohne Tanja nochmals Kuta. Tanjas Magen war noch immer etwas unruhig. Als erstes suchten wir ein Warung und assen alle nochmals klassische Mie Goreng Telur – gebratene Nudeln mit Ei. Es war nicht das beste Mie Goreng der Reise aber doch ein würdiger Abschluss.

Dann gings nochmals in den Pesar, den grossen Markt und in einige Geschäfte in den Strassen, wo wir unser letztes Bargeld dezimierten. Dann noch kurz im Einkaufszenter vorbei und dann suchten wir uns auch einen Platz am Strand.

Als die Sonne unter den Wolken auftauchte gingen Lena und Marco zum Fotos machen näher zum Meer. Die Stimmung war perfekt. Lenas Sprung auch!

Unsere Foto-Session wurde dann allerdings unterbrochen, als ein Gruppe junger Indonesier aus einem Vorort von Denpasar fragten, ob Lena Marcos Frau oder Tochter sei? Und ob sie mit Lena Fotos machen dürften? Und bevor Lena etwas sagen konnte, schmissen sie sich alle in Pose, während die einzigen die etwas English sprachen, sich entschuldigten und bedanken und entschuldigten und bedankten.. Es war sehr lustig.

Unterdessen hat Lena nun auch eine Instagram Community, welche die Bilder mit ihr fleissig gepostet hat. Vielleicht wird sie in Indonesien noch zum Model? Auch auf dem Heimweg dort wo uns ein Taxi abholen sollte, trafen wir die Gruppe wieder und schliesslich fuhren sie noch auf ihren Scooters neben uns her und winkten. Treue Fans.

Mangels Alternativen und da Tanja froh war, wenn sie nicht zu weit gehen musste, assen wir nochmals am selben Ort wie am Vorabend. Und es war wieder lecker. Bis auf ein paar Notfall-Rupien konnten wir alles dort ausgeben, mussten aber noch einen Beitrag mit der Kreditkarte zahlen. An einem der Abende hatte es sogar weiter unten am Strand noch ein Feuerwerk gegeben.

Und da sind wir nun: Im Flugzeug nach Doha. Transfer, Flughafen-Aktivitäten haben alle problemlos geklappt. In gut 7h sollen wir in Doha ankommen und den Abschied auf Raten weiterführen. Mehr dazu später.

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