
Die letzten Tage standen unter einem ruhigen Stern. Wir bezogen unser Haus etwas im Hinterland von Cahuita. Unsere erste AirBnB Buchung. Das Haus war riesig, hatte einen grossen Garten mit allerlei Pflanzen und Früchten und wir hatten unseren eigenen Pool. Zudem hatten wir unseren «Haus-Iguana», einen eigenen Hund (Lucky) und auch sonst allerlei Getier wie den Gockel des Nachbarn (der meist bei uns herumstolzierte) sowie 2 weitere Hunde und 2 Katzen die regelmässig kamen und sich bei Luckys Essen bedienten. Lucky war offenbar durch irgendwelche Vormieter mal adoptiert worden und kam seither immer wieder zum Haus zum Fressen vors Haus… Wenn es denn was zu Fressen gab. Das Haus war allerdings nach Schweizer Massstäben ein besserer Stall. Ein Hochfundament und darauf eine Bretterkonstruktion ohne Fenster dafür mit vielen Ritzen. Insofern hatten wir öfter mal auch andere Besucher…
Einen Tag verbrachten wir im Nationalpark von Cahuita auf der Suche nach gelben Vipern (die dort offenbar oft vorkamen).. aber irgendwie waren unsere «Sucher» schlecht eingestellt und so fanden wir nur die üblichen Affen, Iguanas etc. die Küste im Nationalpark war auch viel wilder als eine knappe Stunde südlich wo wir vorher waren. Aber das Meer konnten wir trotzdem sehr geniessen.
Ein kleines Highlight war auch noch unsere Begegnung mit einem Mutter-Faultier mit Jungem in der Nacht mitten in Cahuita. Das Faultier kletterte die Telefonleitungen entlang quer durch den Ort, bis es sich dann auf einem Baum niederliess. Begleitet und fotografiert von zahlreichen Touris wie uns, aber auch von Einheimischen. Schien also nicht Alltag zu sein. Und war das erste Mal, dass wir ein Faultier in Action sahen…
Ein geplanter Familienreitausflug mit der vor 34 Jahren aus der Schweiz eingewanderten Brigitte fiel dann auch kurzfristig ins Wasser.. Irgendwie hatten wir wohl etwas komisches gegessen, was bei vieren von uns zu Magen-Darmproblemen führte. Nicht die optimalen Bedingungen für einen Reitausflug. Was wir allerdings komisches gegessen hatten, fanden wir nicht heraus. Auch Marco hatte keinerlei Symptome.. dafür lag offenbar der geplante Reit-Guide mit ähnlichen Symptomen flach. Doch eine Mini-Grippe? Einen Tag später gings uns aber auf jeden Fall besser.
Die letzte Nacht in Costa Rica verbrachten wir in Alajuela, einem Stadtteil von San Jose, nahe dem Flughafen gelegen. Fürs Nachtessen machten wir uns dann nochmals per Auto auf ins Zentrum von Alajuela.. soweit, so gut. Zum ersten Mal in Costa Rica gönnten wir uns dann Mc Donalds.. Vielleicht ein schlechtes Omen. Denn auf der Heimfahrt verfuhren wir uns trotz GPS mehrfach.. Anstatt 10 Minuten dauerte die kurze Heimfahrt eher eine Stunde! Wir hatten mehrfach enge Schotterausfahrten auf der komplett unbeleuchteten Autobahn verpasst und uns sozusagen konzentrisch dem Hotel genähert. Ein paar Kilometer vor, ein paar zurück, dann wieder vor, und wieder zurück… bis wir das Gelände im Griff hatten und schliesslich das Hotel Brilla Sol wiederfanden. Uff.
Wenn wir das Erlebte Revue passieren lassen, dann sieht das wie folgt aus:
- wir sind ca 3500 km gefahren, hatten dabei eine Reifenpanne, passierten einige Polizeikontrollen, wurden aber nie kontrolliert
- die Scout GPS App auf dem iPhone hat sich als sehr zuverlässig erwiesen. Wenn wir eine Adresse hatten, dann zeigte sie uns besser als Google Maps den Weg dahin. Mit realistischen Zeitangaben unabhängig der Strassenverhältnisse. Können wir nur empfehlen (1. Land gratis, ganze Welt für CHF 11).
- die Preise in Costa Rica sind tatsächlich sehr hoch. Für die Übernachtungen haben wir zwischen ca 80 und 250 USD pro Nacht bezahlt. Wobei der Preis nicht unbedingt viel über die Qualität der Unterkunft aussagen muss. Entscheidend sind eher Ort und Lage sowie die Saison (zB Ostern).
- Essen kann man günstig in einheimischen Sodas haben, je internationaler und «westlicher» das Restaurant, desto teurer. Für Familien-Essen haben wir somit zwischen 20 und ca 100 USD ausgegeben.
- die gefühlt höchsten Preise zahlt man beim Einkaufen. Je weiter man weg ist von grossen Zentren, desto teurer. Jeder auch noch so kleine Einkauf wird da sehr rasch zum 30 USD plus Ereignis. Die Preise stehen denen in der Schweiz in Nichts nach und oftmals wäre einkaufen in Migros oder Coop sogar günstiger.
- das Land bietet aber entsprechend auch sehr viel. Phantastische Natur, Tierwelt und freundliche, hilfsbereite Leute. Insofern lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall!
- Beeindruckend ist zudem auch, wie Costa Rica erkannt zu haben scheint, dass die Zukunft im Erhalt ebendieser Natur liegt. Abfalltrennung ist allgegenwärtig, den Kindern wird offenbar bereits früh in der Schule die Wichtigkeit eines korrekten Umgangs mit Abfall beigebracht und Schulen gibts effektiv in jedem auch noch so kleinsten Ort. Die Müllabfuhr kommt auch in entlegenen Gegenden einmal die Woche (soweit wir gehört haben). Trotzdem sieht man auch immer wieder Abfallverbrennung im Garten resp Abfall am Strassenrand. Auch das Paradies Schweiz Mittelamerikas ist nicht perfekt!
Kids Highlights
- Timos Highlight waren die Faultiere, die Affen sowie Reiten und Surfen (und das Lesen verschiedener Harry Potter Bücher 😉
- Anouks Highlights waren die Ziplining Tour mit dem Tarzanschwung und das Jaguar Rescue Center
- Lenas Highlights waren ebenfalls die Faultiere und die Bootsfahrten alleine und mit Guide (auch genannt Geider, Geiler, Geier, Gäihner (gähn) – Wir haben festgestellt, dass Lena eh Guide-hörig ist. Kaum gibts einen Guide, dann weicht sie ihm nicht von der Pelle, zumindest die erste Stunde oder so.
So, nachdem wir unsere letzen Colones im Wert von 50 Dollar am Flughafen locker losgeworden sind, gehts jetzt los. Via Miami nach Cancun. Dort besteigen wir hoffentlich unser neues Auto und fahren nach Playa del Carmen. Geplante Ankunft ca Mitternacht. Insofern: More to come.
