Tama-News die 4 1/2. (27.9.2000)

Hallo zusammen

Hilfe, wir stecken in Kalimantan fest! Und um der Hitze zu entfliehen nehmen nehmen wir fast alles auf uns.. sogar Email zu lesen, schreiben etc. Genauer: wir haben soeben 26 neue Mails gelesen. Vielen Dank für die spannenden, aufmunternden und allgemeinen, sportlichen etc. News aus CH und Umgebung. Besonders mitgenommen hat uns diesmal, dass Moritz Leuenberger sich den Schnauz abrasiert hat.

Die letzten paar Tage haben wir im Dschungel am Kinabatangan River verbracht. Durch die überaus exzessiven Abholzungen und Anbauten von Palmplantagen zwecks Gewinnung von Palmoel (ca. -80% Dschungel in den letzten 10 Jahren) ist um diesen Fluss eine Art Tier Oase entstanden. Diese Tiere allerdings alle zu sehen ist allerdings immer noch schwierig. Wir haben es trotzdem auf Dutzende von Affen verschiedener Herkunft (Macaqs, Proboscis – die mit den männlich-langen Nasen) sowie zahlreiche Klein- und Krabbeltiere gebracht. Und Elefantenmist haben wir auch zentnerweise gesehen. Aber leider keine Elefanten selber. Und unsere Unterkunft war überaus … basic. 5 feuchte Matratzen (die von Tanja stank nach Pisse) auf dem Boden eines Bambushauses mit löchrigen Moskitonetzen und zahlreichen Mitbewohnern (v.a. fette und farbige Spinnen, Kakerlaken, Ratten etc.) Und wenn wir Glück hatten, kam mal eine riesige Echse zu Besuch.

Nachdem wir auch das überlebt haben, haben wir uns aufgemacht, neue Grenzen zu überschreiten und entgegen dem Ratschlag unseres Reiseführers (Lonely Planet) die Grenze von Sabah nach Indonesien zu überschreiten. Und siehe da.. es war einfach wie noch nie. Beim Eintritt in Indonesien wurden wir gar gefragt, ob wir nicht ein Jahresvisum möchten, das Land sei doch so schön (Unsere Vermutung: Die haben ein Visa-Budget von x Tagen pro Jahr. Da wir vermutlich die einzigen Weissen innerhalb der letzten 360 Tage waren, hätten sie uns gerne mehr Tage geben wollen).

Und nun sind wir hier in Tarakan. Absolut keiner spricht hier Englisch, aber jeder interessiert sich für Dich und probiert Dir auf irgend eine Art und Weise zu helfen. Irgendwie scheint es für jeden klar zu sein, dass wenn man hierher kommt, dass man auch indonesisch spricht. Sie sprechen sogar unter der Dusche (ind. Mandi) mit Dir – auch wenn keine Antwort zurückkommt, weil man ja nichts versteht.  A propos Dusche: Dieselbe besteht aus einem Becken grüner Sauce (sog. Wasser) und einem Schöpflöffel. War aber toll. Und übrigens, die grüne Sauce wird auch zum Zähneputzen gebraucht.

Die letzte Nacht haben wir in einem Puff in auf einem Holzbrett verbracht. Aber nachdem ich – Marco – vorher einige Male gekotzt habe und Tanja sich auch nicht so wohl gefühlt hat (beide Magenverstimmung), haben wir göttliche 11 Stunden geschlafen. Geweckt nur durch das Gekratze der Ratten oder das Gekiffe einiger Indonesier vor unserer Zimmer Türe. Aber was will man mehr für CHF 5 die Nacht?

Morgen geht’s mit dem Pelni-Schiff weiter nach Balikpapan und dann werden wir uns nach einem Flug nach Lombok oder Flores umschauen.

Bis bald, Gruesse aus Indonesien, tama

PS: Die neue Dino-News ist angekommen
PPS: Unsere Magenverstimmung ist vorbei. Allerdings werden wir ca. 1 Jahr lang keine Nudeln mehr essen… vielleicht.

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