
Der Wecker ging um 5.45h ab… um 6h wurden wir an der Hoteltüre abgeholt für die geplante und gebuchte Delphin-Sonnenaufgangstour. Wir waren vorgewarnt.. am Morgen in der Hochsaison soll es sehr viele Boote haben. Unsere Erwartungen bzgl Delphin sehen waren insofern nicht allzu hoch. Aber im ersten Morgendämmern fuhren wir los.
Die Fahrt führte uns ins Meer hinaus und der Küste entlang ostwärts. Wir schienen auf einem der erstsen Boote zu sein, das losgefahren war und unser Bootsführer schien ein lustiger Kerl zu sein. Und schon alleine das Aufgehen der Sonne auf dem offenen Meer war ein kleines Erlebnis das wir sehr genossen. Auch wenn die Gischt ab und zu über uns hinwegstob und vor allem die vordersten beiden, Anouk und Marco regelmässig etwas geduscht wurden.
Die Sonne war kaum auf, als es plötzlich hektisch wurde. Es wurden erste Delphine gesichtet, was bedeutete dass alle Boote in der näheren Umgebung dahin fuhren um einen Blick zu erhaschen. Dieser war erstmals kurz. Die Delphine tauchten rasch wieder ab und liessen die Boote wartend zurück.

Dieses Spiel wiederholte sich noch öfter aber zwischendurch hatten wir auch richtiges Glück: 2-3x waren wir genau am richtigen Ort und die Delphine tauchten gleich neben uns auf. Ein cooles Schauspiel.. wobei wir uns schon fragten, was die ca 250 Delphine in der Bucht (gemäss Angabe des Kapitäns) von den vielen Booten hielten, die jeden Tag nach ihnen «Jagd» machten. Etwas ein schlechtes Gewissen hatten wir alle, aber gleichzeitig war es schon sehr faszinierend. Wir konnten es also auch etwas geniessen. Und es hat unsere Erwartungen definitiv übertroffen!
Gegen Ende sprang dann zuerst Marco ins Wasser und liess sich bei der Fahrt von der Swing ziehen während er das viele Blau unter sich begutachtete. Nach einer Weile gab er aber erschöpft aus (und hatte am Folgetag Muskelkater). Etwas später sprangen auch die Mädels rein und hingen an die Swing-Leine. Aber auch sie wollten nach einer Weile nicht mehr und setzen sich dafür auf die Ausleger-Balken und genossen die Fahrt von dort. Kurze Zeit später schwammen Delphine direkt darunter durch.. wären sie noch im Wasser gewesen, hätten sie sozusagen Augenkontakt gehabt. War aber auch so cool.
Nach etwa 2 Stunden brachen wir den Delphin Teil ab und fuhren zurück zum Riff direkt vor dem Hotel um dort zu schnorcheln. Das Riff war gerade so tief, dass es durch unerfahrene Schnorchler nicht kaputt gemacht werden konnte, und gleichzeitig nicht so tief, dass man nichts mehr sa. Und es war ein schönes Riff, mit vielen farbigen Korallen und vielen bunten Fischen. Nur leider waren wohl auch ganz kleine Quallen im Wasser. Gesehen haben wir keine aber es brannte regelmässig auf der Haut ein wenig. Wir hatten wohl ähnliche in Jakarte im Seaworld gesehen, die Dinger waren nur 1cm gross oder noch kleiner. Lena brach also gleich wieder ab, Tanja und Anouk etwas später. Nur Marco liess sich davon nicht beirren und schwaderte noch eine ganze Weile herum. Bis es Zeit wurde, zurückzugehen. Tanja hatte sich unterdessen gut mit dem Bootsführer unterhalten, der ebenfalls wieder an Land ein gutes Trinkgeld bekam. Es war unterdessen etwa 9 Uhr morgens und bereits wurden vor allem die Frauen wieder von Strand-Händlern und Händlerinnen belagert. Auf freundliche aber bestimte Art. Später hatte Anouk noch ein Gespräch mit einem Mann der hölzerne Delphine verkaufte.. und kam kaum darüber hinweg, dass sie nein gesagt hatte, Der Mann würde wohl heute wegen ihr nichts essen können. Aber mehr dazu später. Nach einem ausgedehnten Frühstück und einer «Erholung» im Pool diskutierten wir das weitere Tagesprogramm. Marco und Anouk wollten noch einen Wasserfall besuchen, der spannend klang, Tanja und Lena wollten es gemächlich angehen am Nachbarstrand, dem Budha Beach. Also fuhr Rudi zuerst zum Nachbarsstrand, bevor wir weiterfuhren zu den ca 30 Minuten entfernten Align-Align Wasserfällen respektive der benachbarten Blue Lagoon im «Secret Garden of Sambangan). Die Fahrt gestaltete sich allerdings etwas chaotisch.. Wir verliessen uns auf Marco’s Google Maps, wobei Marco im Auto Fotos von der Delphin Tour sortierte.. und nicht realisierte, dass wir die Abzweigung verpasst hatten und viel zu weit den Berg hochgefahren waren. Tja. Also wieder kehren und nochmals 30 Minuten später kamen wir dann endlich dort an, wo wir hinwollten. Der Wasserfallbesuch war generalstabsmässig organisiert. Hier merkte man wohl gut den Unterschiedˆzwischen Java mit meist vereinzelten Touristen und Bali mit schon fast Massen. Gemäss Aussagen des Guides später kamen ca. 200 Personen täglich an diesen Ort, bezahlten mindestens 125’000 Rupien pro Person respektive mehr für längere Touren. Wir wählten die kurze, ca 90 Minuten-Tour, auch mangels Zeit. Die Tour bedeutete, dass wenige Minuten später ein 25-Jahre junger einheimische Guide auftauchte und wir gut 10 Minuten zum 35m hohen Align-Align Wasserfall gingen. War jetzt vielleicht für Schweizer nicht unbedingt spekatkulär, aber das Setting im luschen Dschungel war schon sehr schön.

Von dort gingen wir weiter zur respetive unter die nächste Wasserfallstufe. Ab da ging die Action los. Es hiess zuerst 5m ins grosse Sammelbecken unterhalb des Falles zu springen, was sowohl Anouk und Marco taten. Dann konnte man zu Fuss neben dem Wasserfall hochkraxeln und mit Schwimmweste ausgerüstet (wer wollte – wir schon) den knapp 10m hohen Wasserfall «hinunterrutschen». Was wir auch taten, Anouk zuerst. Und das war ganz schön «lustig», da hier doch ziemlich viel Wasser runterkam, wurde man unten voll durchgeschüttelt und kam in der grossen Strömung auch dank der Schwimmwesten wieder hoch. Und musste dann kurz quer zur nachlassenden Strömung an Land schwimmen.. dann das ganze wieder von vorne. Marco tat sich das 3x an, Anouk 2x. Wow.


Zu Fuss ging es dann den Fluss entlang hinunter und bald noch eine kleine Rutschpartie im Wasser. Der nächste Posten, wobei jeder von einem lokalen Beobachter gesichert wurde, war ein Sprung von 10m Höhe. Wir schauten hinunter und entschieden uns dagegen. Dasselbe kurz danach auch beim 15m Sprung, wo eine falsche Landung dann schon echte Konsequenzen haben könnte. Dafür schwammen wir noch eine Weile im grossen Pool unterhalb des höchsten Sprunges herum, schaukelten auf einer grossen Schaukel und machten uns dann auf den Rückweg. Insgesamt ein cooles Abenteuer!
Die Rückfahrt nach Lovina gestaltete sich zum Glück einfacher und direkter. Wir fuhren zum Pantai Lovina, dem Hauptstrand und trafen dort geplant auf Tanja und Lena, die gemütlich in einem Kaffee sassen. Mit schräger Musik, die sich endlos wiederholte. A propos Musik.. Restaurants haben hier oft seltsame Musikgeschmäcke.. meist läuft sehr seichte europäisch/amerikanische Schnulzenmusik, oft auch nur intrumental. In der Endlosschlaufe. Und zum Einschlafen. Auf jeden Fall tranken Anouk und Marco auch noch was und Anouk verzichtete auf das geplante nochmalige Lädelen. Und zum Abschluss tranken wir noch einen Kaffee mit einer der vielen neuen Bekanntschaften die Rudi jeweils schliesst, wenn er auf und wartet.
Den Abend verbrachten wir zuerst beim Feierabend Bier am Ganesh Strand und genossen das abendliche Farben Schauspiels.
Später assen wir direkt neben dem Hotel in einem überraschend teuren Restaurant. Aber da wir nicht sehr hungrig / durstig waren, hielt sich die Rechnung am Ende in Grenzen. Die Unterschiede hier sind aber teilweise sehr extrem. Wir können problemlos für weniger als 200’000 IDR sehr gut essen und trinken.. es kann aber auch bis knapp 1 Million kosten (wobei dann meist schon auch mit mehreren Gängen). Und natürlich könnte man auch noch teurer, aber auch noch billiger essen.. und alles bei guter Qualität. Für jeden etwas halt. Anouk hatte sich gefreut, dass wir neben dem Hotel essen.. sie wollte den Delphin Mann nun den Delphin abkaufen, so dass er nicht hungern müsste… Aber er war leider nicht mehr da. Snief.