In den Gassen von Marrakesch

Nur gerade 3 Stunden nach dem Abheben in Basel landeten wir bereits in Marrakesch. Dort hiess es wie üblich anstehen für den Stempel im Pass, dann noch kurz eine 20GB SIM Karte für 20 EUR gekauft und schon fuhren wir mit dem Taxi in Richtung Medina, der Altstadt. Der Fahrer war sehr freundlich und erzählte stolz von der Stadt, allerdings wusste er wohl nur so ungefähr, wo unser Hotel lag. Kurz nach der Abfahrt passierte allerdings ein kleines Missgeschick.. die Kofferraumtüre öffnete sich und der Koffer der Mädels fiel fast hinaus. Anouk traute der neu geschlossenen Türe danach nicht mehr und hielt «ihren» Koffer die ganze Fahrt über fest.

Der Fahrer lud uns an einem Aussentor der Medina ab und wies uns an, zu Fuss zu gehen.. soweit erwartet. Aber der Weg war dann doch etwas länger.. und am Ende passierten wir noch ein anderes Tor, wo er uns problemlos 3 Minuten vom Riad Zanzibar hätte abladen können. Aber egal, der abendliche Weg durch den grossen Souk war ein Weg durch eine andere Welt, die Welt der zahlreichen kleinen Läden in den engen Gassen der Marktwelt von Marrakesch. Es gefiel uns auf den ersten Blick. Und die Temperatur so spät am Abend war recht ok – so gegen 30 Grad. 

Nach kurzem Aufenthalt im Hotel ging es gleich wieder los. Ziel war Jemaa el-Fnaa, der grosse zentrale Platz wo jeden Abend viel los war. Und tatsächlich kamen wir nach einigen ersten kleinen Shopping Stops bald dort an. Und staunten über das Gewusel an Leuten, viele Einheimische, zahlreiche Verkäufer von Allerlei, zahlreiche fest installierte Stände und natürlich zahlreiche Touristen. Es war ein wildes und lautes aber sehr charmantes Chaos!

Auf der Suche nach Essen gingen wir dann nah an den zahlreichen aussen-Food-Courts entlang und wurden bestimmt aber immer freundlich eingeladen, doch da zu essen. Was Marco sofort getan hätte.. aber die Sorge der Mädels sich gleich am ersten Abend den Magen zu verderben überwog natürlich. Und so landeten wir nach wie üblich etwas harziger Suche etwas später in einem kleinen Roof-Top Restaurant das uns von einem Einheimischen (der eigentlich in einem anderen Restaurant zu arbeiten schien) gezeigt wurde. Und es war sehr lecker, Tanja ass Couscous, Marco und Anouk zwei verschiedenen Varianten von Tajine (oder Tagine), einem nordafrikanischen Gericht das nach dem Tonpot benannt war, in welchem es gekocht wurde. Lena entschied sich für Pasta.. und alle fanden es lecker. 

Dann war es auch bald schon Zeit für die harten Betten und erholsamen Schlaf im 2-stöckigen Lama Room Zimmer (wo die Teens oben schliefen) bis wir uns beim Frühstück auf dem Dach gegen halb 10 alle stärkten. Mit Joghurts, Pancakes, Eiern, Brot usw. Und schon zum 2. Mal schien es allen zu schmecken, nicht ganz selbstverständlich. 

Dann stürzten wir uns wieder in die engen Gassen, schauten, handelten, kauften oder auch nicht. Dh die Teens taten das, Tanja und ich halfen meist wo nötig oder schauten zu. Ein erster Touri-Stop erfolgte dann bei der Koutoubia Moschee. Diese kann man nicht besuchen, aber immerhin an der prallen Sonne um das Gelände gehen.. um uns dann wieder in die Souks zu stürzen und uns wieder treiben lassen. Diesmal begann die Reise mit einem Quartier, wo viele Früchte wie Datteln aber auch Nüsse verkauft wurden. Was dann nahtlos überging in T-Shirts, Schmuck, Schuhe usw. Der nächste Stop war der Secret Garden, eine mehrere Hundert Jahre alte Anlage, die früher von Adligen und Reichen bewohnt wurde. Und wo ein ausgeklügeltes Wassersystem die aufwendigen Gräben, Pools und Gärten bewässerte. 

Und weiter ging der Trip durch die engen Gassen, mit einigen Stops und Käufen landeten wir schliesslich wieder mehr in der Gegend unseres Hotels. Das Ziel jetzt war das ehemals jüdische Viertel, Mellah, heute vor allem der Ort der Gewürzhändler. Und einer fand den richtigen Zugang und erklärte uns gefühlt jedes Gewürz in seinem kleinen Laden. Sehr kompetent und sehr freundlich. Dafür erstanden wir dann auch eine Moschus Seife und einige anderen Sachen. Für wenig Geld. 

Dann gönnten wir uns eine Pause im Hotel.. wobei Wifi seit dem frühen Morgen ausgefallen war (sehr zur un-Freude der Teens) und somit die Lust an «Liege-Zeit ohne Tik-Tok» (Zitat Anouk) nicht wirklich da war. Egal.. die meisten von uns fanden sich irgendwann auf dem Dach ein und lasen zB in ihren Büchern. 

Um die Essensuche etwas einfach zu gestalten, hatte Marco online ein Restaurant gesucht und reserviert, das für jeden mindestens ein Menu hatte. Und das Dune hielt was es versprach, wiederum assen wir sehr gut, Tanja und ich eher orientalisch, die Mädels Pasta – geniess es solange es das noch gibt.. man weiss ja nie. 

Dann gings weiter zu einem grossen Belgische Waffeln-Stand wo sich alle ausser Tanja eine grosse Waffel holten bevor es nochmals ins Gewusel des Jemaa el-Fnaa Platzes ging. Diesmal mit etwas mehr Fokus auf die zahlreichen afrikanischen Musikgruppierungen, die often spielten und tanzten als hingen ihre Leben davon ab. Faszinierend zuzusehen. Vor allem auch, dass alle paar Meter eine andere Gruppierung versuchte noch lauter zu spielen als die Nachbarn. Was sich dem Schreiber allerdings entzog, ist wie Geld verdiente wurde? Vermutlich ging irgendwann mit einem Hut oder so rum – das haben wir aber irgendwie nie erlebt. 

Nach einigen neuen engen Gassen und dem bestaunen von zB Ledertaschen machten wir uns schliesslich auf in Richtung Bett. Aber kurz vor dem Riad Zanzibar entschieden wir uns dann doch noch für einen abendlichen Drink, den wir auf der Dachterrasse eines kleinen Restaurants einnahmen. Dann war Ende Feuer.. duschen, schweiss abwaschen, Zähne putzen und gute Nacht. Morgen geht’s dann via Flughafen und Auto mieten in Richtung Süden. 

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