Nach dem Frühstück gings mit 2 separaten Taxis zum Flughafen. Die normalen Taxis haben nur Kapazität für 3 Personen, auf dem Weg in die Medina hatten wir bei der Ankunft ein grosses Taxi gehabt. Die Fahrt klappte aber perfekt und wir wurden direkt bei den Autovermietungen ausgeladen, wo wir rasch an den richtigen Ort verwiesen wurden.
Nach einigen Formalitäten durften wir unser Auto in Empfang nehmen und fuhren bald danach los. Es waren gegen 4h Fahrt angesagt, zuerst mal entlang von Marrakesh, mal rechts, mal links abbiegend, dann gings Richtung Süden in Richtung Atlas Gebirge.
Unterwegs hielten wir bald mal an um den Tank voll zu machen, was teurer war als erwartet (gut 30 EUR für den halben Tank) und ganz wichtig für alle weiblichen Mitfahrerinnen: Proviant einkaufen.
Dann gings weiter über den Tizi n’Tichka Pass (2205 MüM) in Richtung Ouarzazate.

Dort wollten wir das Filmset von Kingdom of Heaven besuchen, Jerusalem City. Wir hielten beim ersten nach Studio aussehenden Gebäude vor der Stadt und fragten nach.. ein Mann meinte, ein Besuch sei kein Problem und er informiere den Verantwortlichen, wir sollen einfach dahin fahren. Also gings weiter zu den Atlas Studios und von da an 5 Minuten über eine Holperpiste bis vor die Tore von Jerusalem. Dort war dann allerdings Ende Feuer. Die freundlichen Torwächter meinten, dass der Weg rein nur über ein Ticket via Atlas Studios führe, aber dass aktuell kein Besuch möglich sei, da gerade das Filmset für einen neuen Film aufgestellt würde. Tja, schade. Sah aber beim reinschauen und von aussen beeindruckend aus. Wie echt.. aber reine Requisite.
Plan B war also der Besuch der nahe gelegenen Atlas Studios.. Kritiken im Internet waren gemischt. Wir hatten aber Glück: Eine Tour startete wenige Minuten nach unserer Ankunft und unser Guide war vielsprachig, amüsant und sehr gut informiert. So führte er uns durch verschiedene Bereiche, zeigte alte Requisiten aus Filmen die v.a. Tanja und Marco oft kannten bevor es dann ins innere ging.
Es war eine sehr spannende Reise durch diese Filme und vor allem Marco will beim einen oder anderen Film prüfen, ob er die Orte wiedererkennen würde. Auf dem zweitletzten Bild sieht man dann auch wie Kulissen von aussen aussehen können, wenn nur für andere Seite genutzt wird.
Wieder unterwegs trifft man dann immer wieder mal auf Situationen wie diese.

Und so fuhren wir wieder ein Stück zurück bis nach Ait Ben Haddou, wo wir die Nacht im Riad Le Kasbah du Jardin verbringen wollten. Dort checkten wir ein und sprangen in den trotz den heissen Temperaturen kühlen Pool. Es war noch ein Deutsches Pärchen am Pool, sonst war alles ruhig.. bis zwei Kleinbusse mit lauten Spaniern ankamen. Fertig Ruhe.

Ait-Ben-Haddou ist der berühmteste Ksar des Ounila-Tals. Als Ksar werden ländliche, befestigte Siedlingen bezeichnet. Der Ksar von Aït-Ben-Haddou ist ein eindrucksvolles Beispiel für die südmarokkanische Architektur. Der Ksar ist eine hauptsächlich kollektive Ansammlung von Behausungen. Die ältesten Bauten sind nicht älter als das 17. Jahrhundert zu sein, obwohl ihre Struktur und Technik schon sehr früh in den Tälern Südmarokkos verbreitet waren. Der Ort war auch einer der zahlreichen Handelsposten an der Handelsroute, die den alten Sudan über das Dra-Tal und den Tizi-n’Telouet-Pass mit Marrakesch verband.
Zu Fuss machten wir uns also auf in Richtung Ait el Haddou, der Unesco World Heritage Site, die in einen kleinen Hügel gebaut wurde. Über eine Brücke überquerten wir einen kleinen Fluss und landeten in einer Lehmsiedlung mit zahlreichen Angeboten natürlich für Touristen.
Wir schlenderten durch die Gassen hoch bis ganz oben auf dem Hügel, wo wir blieben, bis die Sonne untergegangen war.
Insgesamt eine sehr schöne Anlage. Dann gings über den Fluss zurück in eine kleines Restaurant (Moussa), wo wir auf der Terrasse über dem Fluss und mit hervorragender Sicht auf das immer mehr im dunklen verschwindenden Ait el Haddou schon wieder hervorragend speisten. Und zum Abschluss sogar Tee und Gebäck erhielten. Und wieder war jeder Mitarbeiter super freundlich, der Chef kam vorbei, wir wurden wieder mal im Land begrüsst. Es ist schön hier.

Nach einer kleinen Spielerunde vor unserem Bungalow kam ein Hotelmitarbeiter und fragte, ob wir auch zur Musik kommen? Wir hatten es schon gehört, im inneren des Hotels wurde wild getrommelt. Also gingen wir zum Abschluss des Tages dahin und alle ausser Lena genossen die improvisiert aber gleichzeitig sehr autentische Darbietung durch einige jungen Männer, teilweise sicher Angestellte des Hotels, teilweise keine Ahnung woher. Sie trommelten und sangen aber mit solcher Innbrunst, dass jeder im Raum mitging. Wow.