Palermo – wo ist die Mafia?

Der Zug brachte mich problemlos nach Palermo, die Strecke ging meist der Küste entlang. Und mein Hostel war dann auch nur wenige 100m vom Bahnhof entfernt. Ich konnte also noch vor dem Mittag das Gepäck deponieren und mich in die Gassen stürzen. Ich hatte mir wieder eine Tour zusammengestellt, da das Hostel mitten im Zentrum lag, ging es sozusagen rundherum.

Mein erstes Ziel war der Ballaro, einer der traditionellen fünf (?) Märkte von Palermo. Und nach wenigen Minuten war ich mittendrin. Das grosse Thema war Essen, vor allem Meeresfrüchte und Fisch. Weiter gab es aber auch Früchte- und Gemüsestände, Kleider- oder Antiquitätenstände. Ein wildes Durcheinander, etwas orientalisch angehaucht, inmitten der Altstadt. Ein paar Rollmops ähnliche Dinger waren dann das Frühstück.

A propos Altstadt: Palermo scheint die meist eroberte Stadt Siziliens (oder Italiens?) zu sein. Das heisst es ist ein Gewirr von Stilen, von Phöniziern, über Griechen, zu Römern etc. Was aber auch den Charme der Stadt ausmacht.

Es ging dann weiter Richtung Chiesa San Cataldo (eine der letzten Kirchen in arabisch-normannischen Stil), Piazza Bellini und Admiralskirche. Vor allem San Cataldo ist bekannt für die kunstvoll gemalten Reliefs an den Wänden. Angesichts der Anstehschlange für das Ticket gönnte ich mir dann allerdings nur einen Blick von aussen. Es war aber schon eindrücklich. Irgendwie bereue ich doch etwas, nicht drinnen gewesen zu sein.

Neben der Kirche war dann der Fontana Pretoria, ein schöner Brunnen mit kunstvollen Figuren.

Und wiederum gleich daneben befand sich das Quattro Canti, dem Platz der vier Ecken wo sich auch die zwei grossen Restaurant- und Einkaufsachsen Corso Vittorio Emanuele und der Via Maqueda trafen. Hier würde ich vor allem am Abend noch ein paar mal vorbei kommen.

Danach gings weiter zum Museo Archeologico Regionale, dem bedeutendsten Museum der Insel. Ich nutzte den Besuch um mehr über die Geschichte und Vielfältigkeit der Besetzer zu lernen.

Schliesslich ging das Schlendern weiter in Richtung Duomo / Kathedrale, der ich einen Besuch abstattete und schliesslich dem Palazzo dei Normanni, den ich nur von aussen begutachtete.

Da d mich einigermassen früh war, beschloss ich mich mit dem Bus 107 etwas ausserhalb zu fahren und einen Hügel hoch zu gehen. Ich wollte Palermo mich von oben sehen. Unglaublich aber war stellte ich mich an die Bushaltestelle und der Bus fuhr gleich ein. Wow. Gemeinsam mit ein paar Einheimischen stieg ich ein. Und musste aber 10 Minuten später wie sie anderen wieder aussteigen, als der Chauffeur meinte dass sei jetzt ein 101 Bus und nicht mehr 107. Tja.

Nach Fahrplan hätte in knapp 30 Minuten ein weiterer Bus fahren sollen, ich wartete aber gemütlich ein Stunde stehend und konnte es findet geniessen, einfach etwas umherzuschauen. In der Schweiz unvorstellbar. Offenbar hatte ich etwas innere Ruhe gefunden, yeah.

Die Fahrt dauerte dann gut 20 Minuten und wenige Meter davon Weg startete der wegen Felssturzgefahr gesperrte Pfad. Da ich nur den untersten Teil weit weg der Felsen machen wollte, ignoriere das Schild und wich einer schwarzen Schlange aus, die vor mir flüchtete und ging dann etwas hoch.

Wurde zurück in der Stadt war es dann Zeit für einen Drink, etwas Siesta und anschliessend stürzte ich mich ins Gewirr der Strassen und genoss zuerst ein typisches Aperoplättchen mit Fleisch und Käse und etwas später noch eine Pasta.

Und eben.. die Mafia habe ich nicht gefunden.

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